Infiltrationstherapie

Sono-und bildwandlergesteuerte Infiltrationstherapie an Wirbelsäule, Sehnen und Gelenken

Chronischer sowie akuter Rückenschmerz gilt in den westlichen Industrieländern als eine der häufigsten Volkskrankheiten. Über 50% meiner Patienten geben an, dass sie unter Rückenschmerzen leiden. Die Ursachen sind komplex und meistens auf ein Zusammenwirken mehrerer Faktoren zurückzuführen.

Schmerz hat viele Ursachen

Funktionelle Faktoren, die zu Schmerzen führen, sind akute oder chronische Fehlbelastungen und Fehlhaltungen des Körpers. Als strukturelle Faktoren hingegen bezeichnet man die Auswirkungen dieser Faktoren auf das Gewebe durch Schädigung der Zellen und des Bindegewebes (Faszien). Dauerhafte Mangel- oder Fehlernährung schwächt das empfindliche Gleichgewicht des Stoffwechsels und befördert die Ausprägung von Krankheiten. Die genetische Veranlagung erhalten wir von unseren Eltern – dieser Faktor kann aber auch durch die eigene „inneren Haltung“ sowie durch Umwelt und Mitmenschen geprägt werden (Epigenentik).

 

Infiltrationen: Hilfe bei therapieresistenten Schmerzen

Manchmal sind Schmerzen so stark ausgeprägt, dass eine sofortige funktionelle Therapie nicht möglich ist und alternative Heilmethoden den Teufelskreis von Schmerz und Entzündung nicht durchbrechen können. In solchen Fällen kann eine intensive mulitmodale (also mehrere Behandlungsansätze integrierende) Behandlung, notwendig werden. Die Infiltrationstherapie bildet einen wesentlichen Baustein zur Einleitung einer solchen Schmerzbehandlung und kann eine Operation häufig vermeiden. Die anatomisch-strukturellen Ursachen für derartig starke Schmerzen liegen zumeist in den Zwischenwirbelgelenken, Ileosakralgelenken, Spinalnerven, Bandscheiben, Bändern, Sehnen, Faszien und der Muskulatur. Auch Vernarbungen oder Instabilitäten können bei bereits operierten Patienten starke Schmerzen verursachen. Mit genauer Anamnese, körperlicher Untersuchung und moderner apparativer Diagnostik mittels hochauflösender Kernspin- und Computertomographie sowie Röntgentechnik lassen sich die strukturellen Schmerzursachen eingrenzen. Anhand des so ermittelten Befundes können Infiltrationen per Bildwandler- oder Ultraschallnavigation gezielt an die schmerzverursachenden Strukturen geführt werden.

 

Präzision durch Navigation

bildNach kontrollierter Positionierung der sehr dünnen Nadeln beginnt die fast schmerzfreie Therapie mittels verschiedener Medikamente direkt am Ort der Schmerzentstehung. Dabei genügt schone eine äußerst geringe Wirkstoffmenge. Hier können biologische Medikamente wie körpereigenes Thrombozytenkonzentrat (PRP) und Hyaluronsäure oder bewährte klassische Medikamente verwendet werden. Diese setzen sich zumeist aus Gemischen von Lokalanästhetika und schonendem Kortison bzw. intensiver wirkendem Depot-Kortison zusammen.

Häufig ist der Schmerz bereits kurz nach der Behandlung fast vollständig verschwunden. In manchen Fällen kann bereits eine einzige Sitzung die Beschwerden deutlich lindern, meist sind für einen dauerhaften Erfolg jedoch zwei bis drei Sitzungen nötig. Diese finden üblicherweise wöchentlich statt, können aber im Notfall auch jederzeit akut durchgeführt werden.

 

Facetteninfiltration:

bildWenn die Zwischenwirbelgelenke (Facettengelenke) aufgrund aktivierter Arthrose oder Fehl- und Überbelastung chronisch schmerzen, kann eine gezielte sonographische oder bildwandlergesteuerte Infiltration in und um die betroffene Gelenkkapsel und die schmerzleitenden Nervenäste (Rami medialis) erfolgen.

 

Ileosakralgelenksinfiltration:

Bei Schmerzen, die im Ileosakralgelenk entstehen und oft über das Gesäß bis in den Obeschenkel seitlich ausstrahlen, kann eine direkte Infiltration in das Gelenk und der umschließenden Bänder indiziert sein.

 

Wurzelblock- und periradikuläre Therapie (PRT)

Kommt es zu einer Reizung des Nervenwurzelabganges, z. B. durch knöcherne oder bandscheibenbedingte Engstellen, kann mittels der Navigation sicher und direkt eine geringe Wirkstoffmenge an die Nervenwurzel injiziert werden. Hier fördert sie effizient die Abschwellung und Schmerzlinderung.

 

Lumbale epidurale Steroidinfiltration (LESI) oder Kaudablock

Diese Art der Infiltration eignet sich besonders für pathologische Prozesse im Spinalkanal. Dazu gehören leichte Spinalstenosen, Bandscheibenvorfälle und ursprungsnahe Wurzelreizungen. Bei einer LESI wird eine spezielle Spritze gezielt und unter sterilen Bedingungen in den Spinalkanal navigiert und das Medikament direkt an die gestörte Struktur gespritzt. Die kaudale Infiltration wird bei tief sitzenden Schmerzen und postoperativen Schmerzzuständen angewendet, wenn Vernarbungen in der unteren Lendenwirbelsäule bestehen.

 

Infiltration an Sehnen und Bändern

bildBei traumatischen oder chronisch entzündlichen Prozessen an Bändern und Sehnen kann ebenfalls mit den oben beschriebenen Wirkstoffen eine Heilung und Linderung der Schmerzen effektiv und nebenwirkungsarm erfolgen. Die Strukturen können besonders gut und gezielt mit der ultraschallgesteuerten Methode behandelt werden.

 

Infiltration in Gelenke

bildHier gelten die Vorsichtsmaßnahmen für sterile Arbeiten in besonderem Maße, da die körpereigene Infektabwehr aufgrund der fehlenden Durchblutung im Gelenkinnenraum wesentlich träger und langsamer funktioniert als in gut durchblutetem Gewebe.

 

Der Akutschmerz ist gelindert – die Behandlung geht weiter

Erst nach dieser Therapie ist es den meisten Patienten wieder möglich, eine ursächliche Nachbehandlung durchzuführen. Unsere Praxis bietet dafür Osteopathie, Akupunktur und autogenes Training in Kombination mit Physiotherapie und Trainingstherapie an. Dazu gehört auch die Erstellung eines individuellen Bewegungs- und Ernährungsplans. Gerne beraten wir Sie innerhalb eines gesonderten Sprechstundentermins, um mit Ihnen einen effektiven Nachbehandlungsplan zusammenzustellen.

 

Kosten der Behandlung

Die Kosten für die hier aufgeführten Therapien werden von den gesetzlichen Kassen –abhängig von den verwendeten Wirkstoffen – für eine Behandlung pro Quartal übernommen. Sollten zusätzliche Behandlungen mit länger wirkenden oder biologischen Präparaten wie PRP und Hyaluronsäure erforderlich sein, bieten wir für gesetzlich versicherte Patienten kostengünstige Therapievarianten an. Privatversicherten Patienten werden in der Regel auch mehrere Sitzungen hintereinander voll erstattet.

Ihre Ansprechpartner:

Dr. med. Eduard Erdeljac

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Priv.-Doz. Dr. med. Christoph Bartl

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