Manuelle Medizin

Manuelle Medizin wird seit ca. 5000 Jahre als Behandlungsform praktiziert. Seit dem Beschluss des Deutschen Ärztetages 1976 ist sie Bestandteil der ärztlichen Weiterbildungsordnung. Die manuelle Medizin oder Chirotherapie ist eine ärztliche Handgrifftechnik zu Diagnostik und Therapie reversibler Störungen der Bewegungsorgane und inneren Organe. Ihr Ziel ist es, die betroffenen Organe wieder in eine normale Funktion zu überführen. Falls bereits irreparable strukturelle Störungen z. B. durch Gelenkverschleiß vorliegen, kann Chirotherapie zur Linderung der Beschwerden eingesetzt werden.

 

Präzise Handgriffe lindern Beschwerden

bildJeder reversiblen Störung liegt nach Ansicht der manuellen Medizin eine Bewegungsblockierung zugrunde, die durch einen Schutzreflex der Muskulatur gehalten wird. Dieser Schutzreflex erzeugt nun seinerseits eine Reizung von Schmerzfasern, die wiederum den Schutzreflex aufrechterhalten. Ein schmerzhafter Teufelskreis aus Blockierung und Schmerz. Der Therapeut übt durch spezielle Techniken und Handgriffe einen Impuls auf das Gewebe oder Gelenk aus, der den Schutzreflex umgeht und so das System wieder in Gleichgewicht bringt. Diese Handgriffe werden oft fälschlicherweise als „Einrenken“ bezeichnet. Tatsächlich ist jedoch nur ein Gelenk in seiner Funktion eingeschränkt und blockiert. Im Falle eines wirklich ausgerenkten Gelenks wäre aufgrund der hohen Verletzungsgefahr an den Einsatz von Chiropraktik nicht zu denken. Daher ist vor solchen „Einrenkmanövern“, wie sie von vielen Nicht-Ärzten ohne vorherigen Ausschluss von Kontraindikationen durchgeführt werden, eindringlich zu warnen. Im schlimmsten Fall kann es zu ernsthaften Verletzungen und Instabilitäten führen, insbesondere wenn es sich um die Halswirbelsäule handelt. 

 

Therapeutische Behebung von Funktionsstörungen an Wirbelsäule, Becken und anderen Gelenken

bildDie Techniken der manuellen Medizin lassen sich in zwei Gruppen unterteilen:

  • Mobilisierung: Sanfte rhythmische Dehnungen des Kapsel-Bandapparates und der Muskulatur in freie und gesperrte Richtung. Diese Technik dürfen auch Krankengymnasten mit entsprechender Ausbildung durchführen.
  • Gezielte Manipulation: Rasche, zielgerichtete Bewegung mit hoher Geschwindigkeit und kurzem Weg an einem Wirbel oder Gelenk. Diese Technik ist nur Ärzten erlaubt. Bei chronischen Blockierungen ist Vorsicht angebracht, um durch die wiederholten Manipulationen keine Instabilitäten zu produzieren. Des Weiteren können bei falscher Ausführung Verletzungen, insbesondere der Halsgefäße, mit gefährlichem Ausgang entstehen.

 

Medikamentöse Zusatzbehandlung steigert den Effekt

Begleitend können nach der Behandlung  auch medikamentöse Therapien mit Muskelentspannern und schmerzstillenden, entzündungshemmenden Medikamenten verordnet werden. Ein Kinesiotape wird ergänzend empfohlen. Physikalische Maßnahmen wie Wärmebehandlung, Reizstrom, TENS und Ultraschall zur Lockerung des Gewebes wirken weiterhin unterstützend, sind aber meist nicht mehr notwendig.

 

Sofortige Behandlung in gleicher Sitzung möglich

Diese Therapie kann, wenn sie angezeigt ist, direkt beim ersten Besuch zur Anwendung kommen. Ein bis zwei Tage nach der Behandlung ist meist ein deutlicher Rückgang der Beschwerden zu verzeichnen.

Ihr Ansprechpartner:

Dr. med. Eduard Erdeljac

erdeljac  

 
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